DM1221 - 2. Vorrunde 2011/12 - beendet !

Partie beendet am 08.08.2012,
Spielleitung: Christian Lankenau
 

Zürcher Allgemeine Tageblatt
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36 | EOG TurkeyHallo zusammen,

zunächst meinen herzlichen Glückwunsch an Sven für eine starke Partieleistung und einen verdienten Sieg. Ich danke unserem Spielleiter und wünsche allen Qualifikanten (sagt man das so?) viel Erfolg im Halbfinale.

Zum Spiel: Kommunikation hatte ich zunächst vorrangig mit Ö und R, wobei mein Hauptaugenmerk darauf lag, ein gegen mich gerichtetes Bündnis zu verhindern. Sehr bald stellte sich heraus, dass die österreichische Kommunikation nicht dazu angetan war, im Kaiser einen verlässlichen und starken Partner zu finden, denn den brauchte ich, um das Spiel zu gewinnen. (Um ins Halbfinale zu kommen, musste ein Sieg her – ein Gemauschel um Platzierungen konnte ich mir nicht leisten.) Sven hingegen machte einen interessanten Eindruck. Wir vereinbarten, die anderen Spieler so lange wie möglich im Unklaren zu lassen, was auch prima funktionierte. So kam Ö sehr schnell in Bedrängnis und ich sah mich eher mit einem Problem in Gestalt Italiens konfrontiert. F und I waren augenscheinlich verbündet, ein Lepanto lag nahe. Auch die Argumentation Italiens war noch nicht schlüssig, erst später stellte sich heraus, dass er lieber etwas vom österreichischen Kuchen haben wollte.

Sven hatte sich indes soweit geöffnet, dass ich ihn hätte stabben können –doch warum sollte ich das tun? Nach Lage der Dinge wären die anderen Mächte einem Juggernaut nur schwer gewachsen gewesen, zumal der Westen in sich zerstritten war. Post habe ich aber aus Berlin oder London eigentlich nie bekommen. Zu diesem Zeitpunkt erschien mir Frankreich als aussichtsreicher Siegkandidat, zumal Italien nicht in dessen Richtung (und umgekehrt) zu bewegen war.

Nachdem Wien praktisch besiegt war verhandelte ich mit Italien über eine Zusammenarbeit. Einen Stab an R plante ich zwar nicht, die Option musste ich mir aber offen halten. Ich ging fest davon aus, dass R einen ausbalancierten Süden bei eigenen guten Chancen im Norden bevorzugen würde. Die Ausrichtung Italiens hingegen war ausschließlich nach Osten orientiert. Und seine Argumentation hinsichtlich Griechenlands war derart haarsträubend, dass sie auch durch eine Wiederholung im EOG nicht besser wird. Es ist heute noch nicht klar, was an Gre besser als an Vie UND Bud ist. Weil sie angeblich gegen ein Russland, gegen das man doch gemeinsam vorgehen würde, nicht zu halten wären? Italien jedenfalls bestand auf Gre und angesichts seines freien Rückens und sicher vorhandener Diplomatie mit Russland musste ich davon ausgehen, dass sich Rom auf mich konzentrieren würde. Ein festes Bündnis mit R aber würde mich kaum angreifbar machen.

So hätte es also weiterlaufen können – doch R entschied sich anders. Angesichts seiner guten Lage im Norden und dem zerstrittenen Westen konnte er einen Stab an mir versuchen. Der Stab war sehr gut gesetzt und objektiv eine Freude anzusehen. Damit war aber auch klar, dass R nur noch zu stoppen wäre, wenn die anderen Mächte zumindest punktuell zusammenarbeiten würden. Frankreich sah das, Italien entschied sich anders.

Wie die EoG-Kommentare zeigten, war Rom mit dem sicheren zweiten Platz zufrieden – und schließlich reichte das Ganze ja auch für das Halbfinale. Mir blieb nur, mich möglichst geschickt zu verteidigen. Ich konnte den Untergang noch etwas hinauszögern – leider nicht lange genug, um eine bessere Platzierung zu erlangen.

Den weiteren Verlauf habe ich nur noch punktuell verfolgt, hatte aber den Eindruck, dass niemand mehr den Ehrgeiz aufbringen wollte, ein Solo zu versuchen und daher Verwaltung der Errungenschaften angesagt war. Das Ergebnis bestätigt diesen Eindruck.

Insgesamt eine anfangs hochinteressante und immer lehrreiche Partie. Danke an alle und bis demnächst.

Viele Grüße
Ralph

10.08.2012, 09:43 Uhr, Verfasser: Schweiz



35 | Verehrte Europäer,
Partie 1221 wird mir auch in guter Erinnerung bleiben, konnte ich doch Italiens Geschicke erfolgreich bestreiten.
Die Partie ging vielverheißend mit einem österreichischen Angebot eines Triest-Vertrages los. Da so erstmal das Risiko nicht bei Italien liegt, hatte ich nichts dagegen. Trotzdem galt es aber noch vor dem ersten Zug, abzuklopfen, ob Frankreich fies werden würde. Wurde es nicht. Frankreich orientierte sich komplett nach Norden und Westen (weg von Italien). Österreich hingegen vermasselte gleich den ersten Zug und das gewaltig. Gegen Russland und Türkei würde wohl kein österreichischer Raumgewinn möglich sein, also schickte ich meine Flotte nicht nach Westen, sondern nach Osten, um alle Möglichkeiten (Support an Ö oder anderes) zu behalten. Österreich irritiert über dieses nicht nach Lehrbuch Triest-Vertrag bestimmte Vorgehen lies sich allerdings nicht lange von der offensichtlichen Notwenidigkeit realistischer Anpassungen theoretischer Züge beruhigen und erklärte dann mit zwei feindlich gesinnten Nachbarn im Rücken auch noch dem einzig Verbündeten den Krieg. Okay, für mich keine große Sache, denn so musste ich wirklich keine Rücksicht mehr nehmen auf den unglücklichen Österreicher. Konsens im Osten war also: Österreich stirbt. Allerdings war schnell klar, dass mit dem Türken kein Staat zu machen ist, da ich als Seemacht mri nicht Wien, Budapest und andere VZen "andrehen" lasse, die ich gegen Russland eh nicht behaupten kann, während der Türke auf Griechenland besteht. Das war unrealistisch und somit der Gesprächsfaden zum Türken schnell gerissen. Für Italien bedeutete dies nichts Gutes. Außer einem anderweitig beschäftigten Franzosen stand zu diesem Zeitpunkt die relativ schwache Mittelmacht Italien ohne Verbündeten da. Alle diplomatischen Geschicke galt es nun nach Moskau zu richten. Und siehe da: Der Russe war an gemeinsamen Aktionen sehr interessiert. Die Perspektive war verlockend, denn wenns gut gehen würde, könnte man uns nur schwer stoppen. Großes Risiko bestand aber darin, dass Russland auf jeden Fall so mächtig werden würde, als dass keine andere Macht im Zweifel eine Chance mehr haben würde, Russland einzufangen. Ich ging dieses Risiko ein, denn Russland besaß mit Sven van Bargen einen erstklassigen Herrscher mit diplomatischem und taktischen Geschick, auf den man sich sogar verlassen konnte. Die ersten Raumgewinne gingen ans starke Russland, aber Russland hielt Wort und ließ auch Italien wachsen.
Natürlich war schnell klar, dass ich nicht mit Frankreich UND Russland verbündet sein konnte, wenn erstmal der Balkan und Kleinasien aufgeteilt sind. Auch aufgrund der Aktionen in Nordeuropa schmiss nun Frankreich mächtig die Propagandakanone an und warb für einen italienischen Politikwechsel, um mit der Rest-Türkei Russland zu bremsen. Matthes, das war aller Ehren wert, leider für mich nicht überzeugend. Auf der einen Seite ein wirklich sympatisch und ehrlich argumentierender Russe und auf der anderen Seite Harakiri mit Krieg mit der mit Abstand stärksten Macht und verbleibenden "vielen" Mächten. Die Perspektive mit Russland war eindeutig reizvoller, ja, wenn sie auch langweiliger war. Aber ich hatte Sven versprochen, wenn er auf Italien setzt, wird ers nicht bereuen und auch Frankreich sollte es am Ende nicht bereuen, konnten wir doch Frankreich verschonen und ein 3er DRAW raushauen. Türkei ging unter, Deutschland ging unter und auch England hatte keine Chance mehr. Russland 1, Italien 2, Frankreich 3.
Ich denke, das absolut richtige Ergebnis dieser Partie.
Ich danke allen Mitspielern für die interessante Partie und verbleibe mit einem CIAO
Johannes

09.08.2012, 13:19 Uhr, Verfasser: Italien



34 | EoG RusslandMoin zusammen,

es liegt eine phasenweise sehr spannende und schweißtreibende Partie hinter uns, die zu einem äußerst zufriedenstellenden Ergebnis für die drei verbleibenden Nationen führte.

Mein Postfach zeigt genau 410 Mails zu dieser Partie an. Unterm Strich also ein überdurchschnittlich kommunikatives Spiel.

Wie ist es aus russischer Sicht gelaufen?

Meine ersten Mails gingen an Frankreich und Deutschland. Ich wollte – mit Blick auf die Tabelle – ein F/D gegen E erreichen, was mir Sicherheit im Norden gegeben hätte und für das Mittelspiel gute Optionen für ein F/D/R oder F/I/R geboten hätte.

Auf dem Balkan war es für mich von Anfang an klar, dass T mein Wunschpartner ist. Und Ralph war dann auch schnell offen für eine gute Zusammenarbeit.

In einem T/R ist der Knackpunkt stets Bla und die russische Flotte stellt immer ein Problem für die Türkei dar. Daher habe ich – zur Vertrauensbildung – einen Schritt nach vorn gewagt und Ralph schon vor dem ersten Zug die Auflösung meiner Flotte F02 durch einen „Scheinangriff“ durch ihn vorgeschlagen. Das punktete beim Sultan doch mächtig und letztlich haben wir den Plan genauso durchgezogen.

Mit ein wenig Theater den anderen Spielern gegenüber, indem ich mich über den frühen „stab“ des Türken aufregte, war die Sache auf dem Brett perfekt.

Parallel dazu wusste ich im Herbst 02, dass Frankreich die Seiten wechseln und in England einfallen wollte. Ich war zu dem Zeitpunkt im Norden stark genug, mir Nwy mit Gewalt zu nehmen, wollte jedoch so früh kein zu starkes Frankreich auf der Karte sehen. Im Sinne der balance of power stütze ich daher fortan Marcus, der einfach tolle Ideen hatte (Nwy – Den als Kompensation für den anstehenden Verlust von Hol – damit habe ich England stabilisiert, Deutschland und Frankreich klein gehalten und letztlich ging der Aufbau an mich….)

Gleichzeitig habe ich meine Fühler Richtung Italien ausgestreckt und ein Bündnis gegen den Sultan vorgeschlagen.
Über lange, sehr offene und teils auch harte Verhandlungen gelang es, diese Achse zu errichten und meine 3 Aufbauten H02 versetzten mich in die Lage, effektiv im Norden UND im Süden zu agieren.
Auch wenn mir der stab an Ralph nicht leicht gefallen ist – er war ziemlich vielversprechend, soweit Italien wirklich mitspielen würde.

1905 hätte Italien die Möglichkeit für einen ziemlich üblen stab an mir gehabt. Aber durch offene Ansprache des Themas gelang es uns einen Weg zu finden, der mich vor den potentiellen Auswirkungen absicherte ohne die PS gegen den Sultan von der Straße zu nehmen.

Das Angebot für die italienische Treue war klar: von den 7 VZ im Süden gehen 5 an Italien, zwei an mich und wir beide rocken dann das Brett. Ich halte Frankreich im Norden weiter auf, wachse in Deutschland und dann haben wir das Spiel in der Hand und gewinnen.

Danach lief alles wie von selbst und führte zu dem vorliegenden Ergebnis, mit dem wir alle drei ziemlich zufrieden sein können.

Die Spieler waren sehr angenehm und kommunikativ. Mit Ausnahme von Olaf, der zu schnell vom Brett war, als dass ich ihn besser hätte kennenlernen können, bestand über die ganze Partie ein sehr konstruktiver Austausch zu allen. Wie üblich war die Spielleitung von Christian hervorragend und zusammenfassend kann ich nur sagen: DM1221 ist eine Partie, an die ich mich gerne erinnern werde.

Viele Grüße,
Sven

09.08.2012, 11:42 Uhr, Verfasser: Russisches Reich



33 | EOG

Das spiel startete sehr gut fuer mich. Ich hatte keine Schwierigkeiten mich zu entscheiden.
Deutschland hat leider nicht dem Druck von England und Russland lange genug stand gehalten und ich muss sagen, dass mich Russland massiv gestoert hat in dem Moment. Die Unterstuetzung an England war einfach zu hart, ich habe hier viel Zeit verloren.
Auf der anderen Seite kann ich Russland sehr gut verstehen. Das ganze ist richtig gut gespielt. Man supportet England und haelt so Frankreich UND Deutschland klein. Am Ende kann man Frankreich die Arbeit mit England machen lassen, da Frankreich zu langsam ist, ist es auch keine Gefahr. Deutschland kann man schoen selber fressen. Gut gespielt.
Ziemlich am Anfang, ich hatte guten Kontakt zu Russland, hat die Tuerkei alle Faeden in der Hand gehabt. Keine Frage, der Zug ueber das Schwarze Meer ne Armee nach Rumaenien zu bringen, haette der Todesstoss fuer Russland sein koennen. Ich erinnere mich noch, dass Sven auf dem Klo war – kotzen. Dann hat aber aus irgendeinem Grund der Tuerke dem Russen klein bei gegeben und sich wieder zurueck gezogen. Das haette die Wende sein koennen, war es aber nicht. Russland hat hier auch sicher wieder gut geschrieben.
Nachdem sich Italien und die Tuerkei Oesterreich geteilt hatten, war die letzte Chance fuer alle gegen Russland zu schwenken. Ich habe auf Knien gebettelt, dass Italien MIT der Tuerkei zusammen gegen Russland sieht. Leider war Italien nicht besonders Risikofreudig, was ja auch am Ende in einem guten zweiten Platz geeendet ist.
Hier habe ich auch die letzte Chance fuer mich gesehen, gegen Russland am Ende besser zu stehen. Leider hat auch das wieder nicht geklappt. Deutschland war wie England ziemlich am Ende, ich stand alleine gegen Italien und Russland in Europa.
Der Sueden in Italienischer Hand, der Norden in Russischer Hand.
Das Angebot ueber einen Kapitulationsantrag habe ich gerne angenommen und als Geschenk gesehen. Beide Laender haetten auch Staub aus Paris machen koennen. Allerdings sind wir so alle drei sicher im Halbfinale und das finde ich auch gut.
Das Spiel hat eine Geschichte geschrieben. Es gab hoehen und tiefen und es war allzeit spannend. Nicht zuletzt sollte man die gute Spielleitung betonen. Das ist von Christian wie immer sehr gut abgehandelt worden und bis auf den einen NMR war auch alles fluffig.
Ich kann mich nur bei allen Mitspielern bedanken, das Spiel mit Deutschland war ebenso interessant, wie die Mails mit Russland. Die Tuerkei hat mir leid getan, aber war am Ende selber Schuld. Generell vielen Dank an alle Mitspieler.

Matthes

ue, oe, ae - gibts nicht auf meiner indischen Tastatur :)

09.08.2012, 10:54 Uhr, Verfasser: Frankreich



32 | H1908Die Herrscher aller Herrscher,

pünktlich zum Herbst 1908 kehrt wieder Friede in Europa ein. Ich gratuliere den drei verbliebenen Nationen zum weisen Entschluss, die Auseinandersetzung mit einem Kapitulationsvertrag zu beenden. Wäre es doch im RL auch immer so schön einfach.

Ich beglückwünsche Sven zum ersten, Johannes zum, zweiten und Matthias zu einem dritten Platz. Würde mich über ein EOG von jedem Mitspieler sehr freuen.

Bis zum nächsten Mal, Danke für's Mitspielen.

lg Christian

08.08.2012, 16:56 Uhr

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