DM1422 - DM 14/15 Finale - beendet !

Partie beendet am 1.11.2015, Kap-Vertrag: 1. Platz Frankreich
Spielleitung: Steffen Naß
 

Zürcher Allgemeine Tageblatt
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62 | EoG Germanyhi steffen, hier mal eine andere Art von EoG :)
danke fuer alles, kurt

So, das war’s: Das DM-Finale ist geschafft!! Herzlichen Glückwunsch an Markus, den Gewinner dieser aufreibenden Partie! Der Sieg ist unbestreitbar verdient, auch wenn es ihm zuletzt dann doch allzu leicht gemacht worden ist. Herzlichen Dank auch an all die anderen Mitspieler, die mir ein ganz einzigartiges Diplomacy-Erlebnis beschert haben. Dies gilt auch für den Spielleiter Steffen, der uns hier souverän und mit viel Herz durch die Partie begleitet hat. Man kann nicht umhin kommen, den Einsatz der Spielleiter immer wieder zu loben, denn was sie (ihr) leisten, indem sie dieser Ludomaniac Leben einhauchen, einfach großartig ist das.


Über Konstellationen, Züge und Motive wurde bereits ausreichend und treffend geschrieben, ich möchte mich an dieser Stelle über andere Themen auessern. Für mich war es meine erste Teilnahme an einem Turnier überhaupt, ganz zu schweigen von einer DM. Blicke ich zurueck war das Finale meine 8. Onlinepartie ueberhaupt. Insofern zaehle ich mich zu den "absolute beginners", und so bin ich mit meinem 5. Platz auch happy. Es gab Zeiten, da hatte ich die Nase vorn, dann gab es Zeiten, da geriet ich ins Hintertreffen. Folgt man der Entwicklung von DEU über den Partieverlauf, dann kann man fast erahnen, wie sich so ein Finalspiel anfühlen muss:

1) Ein hartes Stücke Arbeit: Inklusive Vorrunden hat dieses Finale 22 Monate gedauert, von Januar 2014 bis November 2015. Drei Vorrunden hab ich gespielt, von denen hab ich zwei gewonnen. Bei der dritten war ich schon fürs Finale qualifiziert, da hab ich dann ein bisschen „experimentiert“, und bin glorreich damit gescheitert.
Ich hab mal versucht nachzuzählen, wie viele E-Mails ich in dieser Zeit geschrieben UND erhalten habe. Allein fürs Finale waren das knapp 1.300 (über einen Zeitraum von 8 Monaten, wobei ich im letzten Viertel der Partie nicht mehr viel zu verhandeln hatte). Über die gesamte Laufzeit der DM sind bei mir 3.500 E-Mails über den Ticker gegangen – bei 22 Monaten (660 Tage) sind das 5 E-Mails pro Tag! Sicherlich, nicht alle (aber viele) waren lang und verschachtelt, oft handelt es sich dabei um kurze und simple Mitteilungen. Dennoch macht das deutlich, dass der Erfolg bei Diplo ganz stark von einem Faktor abhängt: Wer schreibt, der bleibt!
Ich denke, mir ging es meinen Mitspielern nicht anders. Mal freut man sich, viel Zeit und Energie in das „Diplomatisieren“ investieren zu können, manchmal aber ist es fast schmerzvoll, Zeit - die man eigentlich nicht hat - in Diplo-E-Mails zu investieren, nur damit man nicht gleich aufgrund Vertrauensverlust von seinen Mitspielern abgeschossen wird (was gerade beim Finale allzuschnell passieren kann).

2) Spiel vs. Wettbewerb: Was mir besonders im Gedächtnis bleiben wird, ist der doch ziemlich harte Wettbewerb, welcher bei Standard-Online Partien so nicht zur Geltung kommt. Quer durch die Vorrunden aber natürlich ganz besonders im Finale, war ein zunehmender Wettkampf (Betonung liegt auf „Kampf“) zu spüren, der ganz unterschiedlich zum Ausdruck gekommen ist. Die Gefahr gestabbt zu werden erschien mir deutlich höher, die meisten Teilnehmer spielten auf hohem Niveau, haben sehr weitblickend taktiert und haben (fast) jede Schwäche gnadenlos ausgenutzt - beizeiten wurde man von der selben Partei gleich mehrfach hintereinander gestabbt. Doch entwickelten sich die Partien teilweise so schnell, dass man dann doch wieder mit dem „Boesewicht“ unter einer Decke fand. Das war immer ein reiner Nervenkitzel, besonders kurz vor den Auswertungen. Diese DM war vieles, nur niemals langweilig oder vorhersehbar.

3) Das Mass der Dinge: Kommunkation
Was für mich nicht immer einfach war, war der Umgang miteinander in schwierigen Spielphasen. Damit meine ich nicht das Lügen und Betrügen, was ja integraler Bestandteil des Spiels ist. Ich sag ja immer, dass es bei Diplo nie die Frage ist, ob man gestabbt wird sondern wann – und ob man dann darauf vorbereitet ist. Vielmehr waren es die teilweise heftigen Aussagen, die meinem Eindruck nach stellenweise ins Beleidigende abgedriftet sind. Da wurden wahre Vorwurfstiraden auf einen herabgelassen, und mitunter an gewissen Punkten eine eisige und verbitterte Kommunikationskultur eingeführt. Das empfand ich mitunter als sehr anstrengend und enorm demotivierend, denn für mich ist das alles immer noch ein Spiel, und ein Spiel sollte doch Spaß machen (besonders, wenn es mit viel Aufwand verbunden ist). Am Ende war ich gar nicht so unglücklich, an die Seitenlinien gedrängt worden zu sein, so konnte ich auch mal wieder durchatmen, meine Aufmerksamkeit etwas entspannteren Themengebieten zuwenden. Aber nicht alle Teilnehmer verhielten sich so, diese Kritik richtet sich an eine kleine Handvoll von „Spezialisten“, die mitunter in dieser Art des Miteinander Kommunizierens ein bewusst eingesetztes Druckmittel sehen (selten erfolgreich) - das Gros des Feldes sind schon recht ausgewogene und nüchterne Power-Spieler.
Doch aber muss man bei beiden „Spielerarten“ schon auch die Leistung anerkennen, auf diesem Niveau „fast wie auf dem Fliessband“ spielen zu können, wie es einige meiner Mitspieler schaffen. Das ist sicherlich nicht das, was jedem liegt, was jeder kann. Ich für mich muss schon feststellen, dass mir der Turniermodus zu aufwendig und oft nicht vereinbar mit meinen anderen Verpflichtungen ist, da freue ich mich viel eher auf die naechste World-Partie! Einmal DM, das muss jeder gute und ambitionierte Spieler unbedingt mal versucht haben, aber ein zweites/weiteres Mal? Sicherlich Geschmackssache.

Wuensche euch allen einen schoenen Spaetherbst!

Euer
Kurt

06.11.2015, 21:17 Uhr, Verfasser: Schweiz



61 | EoG FranceErst einmal herzlichen Dank für all die Glückwünsch zum Sieg und Erreichen der deutschen Meisterschaft im eMail Diplomacy 2014/2015, die mich schon erreicht haben. Bevor ich zum eigentlichen EOG komme möchte ich eine Lanze für die Veranstalter brechen. Ohne die Kollegen, die solche Turniere erst möglich machen, wäre unser Hobby Diplomacy kaum auszuführen. Auch die vielfältigen Diskussionen über den Veranstaltungsmodus muss ich widerlegen. Liebe Diplomacy-Freunde, spielt einfach mit und bitte fang nicht vor dem Turnierstart schon mit dem Verhandeln an. Ein guter Diplomacy-Spieler muss jeder beliebigen Anfangsstellung versuchen einen Vorteil abzugewinnen. Nachdem ich mich auf Ludomaniac sehr rar gemacht hatte und meinen Fokus auf internationale Dip-Plattformen gesetzt hatte, zog es mich Anfang 2014 doch mal wieder zur DM. Ich habe mich angemeldet und zugleich voller Elan ein Debakel erlebt. Statt auf der Webseite der Partie DM1408 auf die Länderverlosung zu achten, habe ich den Datenbankeintrag zu Rate gezogen. Dort waren aber durch einen Fehler die Herrscher von England und Frankreich vertauscht. Ich habe dann also als Deutschland England einen SeaLion angeboten und im Gegenzug Frankreich meine für England bestimmte Mail gesendet. Lucas Mayer und Jan Baier müssen gedacht haben, dass ich wohl betrunken sei. Dieser Lapsus hat der Partie einen sehr schweren Start gegeben, so dass ich rasch mit null Punkten die erste Runde beendete. An diesem Fruststart hatte ich etwas zu knabbern und habe gleich mal die zweite Runde sausen lassen. Zur dritten Runde hat mich dann die Lust doch wieder gepackt. Zu verlieren hatte ich ja in dieser DM nichts mehr. In der dritten Runde bin ich dann in der Partie DM1421 gelandet. Drei Mitspieler hatten vielversprechende Ergebnisse aus den ersten beiden Runden und standen schon mit einem Bein im Finale. Gerade auch weil jeder, inklusive mir, glaubte, dass selbst ein Solo meinerseits nicht zum Finaleinzug für mich reicht, hat mir gerade dies letztendlich zum Solo verholfen. Allerdings stand ich damit in der Vorrundentabelle auf Platz 9. Ich hatte ja nur ein Solo, also 200 Punkte, und sonst nichts. Ich konnte zusehen, wie das Finale startete. Doch als nach Jan auch Lucas aus der Partie ausstieg, bekam ich meine Chance. Möchtest Du Frankreich im Finale von Lucas übernehmen hieß die Frage in meiner Inbox. Ich habe direkt mit Ja geantwortet und dann erst auf die Partie geschaut. Oje, Frankreich stand mit fünf Centern im Herbst 1902 noch ganz ordentlich, aber Freunde hatte ich wohl sehr wenige am Brett. England stand im Kanal, Deutschland in Burgund und Italien in WEST. Russland, Österreich und die Türkei waren rechts unten mit sich selbst beschäftigt, so dass mir nur meine direkten Nachbarn blieben. Also habe ich mich ins Zeug gelegt und allen Ihre vielfältigen Nachteile dargelegt, wenn ich zu schnell nicht mehr auf dem Brett wäre. Andre in Italien war anfangs nicht zu überzeugen. Daniel in England wollte zuerst weiter gegen mich ziehen, um dann gemeinsam mit mir umzuschwenken und den Überraschungseffekt nutzen. Kurt in Deutschland schien einem Stab gegen England nicht abgeneigt zu sein. Wer sollte England schon aufhalten, wenn ich nicht mehr da wäre. Und so kam es dann auch. Kurt stabbte Daniel und ich zog zugleich gegen Kurt, damit Daniel nicht direkt auseinanderbricht. Sogar Andre hatte sich zu dem Zeitpunkt aus West zurückgezogen. Um mit Kurt in Deutschland nicht komplett zu brechen habe ich ihm einen Rückzug meiner Einheiten angeboten und wollte meine Flotten so positionieren, dass ich die englischen Center abgreifen kann. Doch Andre durchkreuzte meinen Plan durch einen erneuten Einzug nach WEST. Ich beschloss mich zu drehen und meine Einheiten gegen Andre zu werfen, da ich ihn am wenigsten ausrechnen konnte. Inzwischen war an der anderen Seite des Brettes der Sultan zwischen die Mühlsteine Österreich und Russland gekommen. Julian in Russland griff an der Seite Deutschlands gegen England ein und England war schnell Geschichte. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt im Stellungskrieg mit Italien und zeigte Deutschland meinen freien Rücken. Diesen Umstand nutzte ich aus, um Kurt in Deutschland zu überreden Julian in Russland anzugreifen. Gerade als ich dachte eine Chance im Stellungskrieg gegen Andre in Italien zu haben, da musste ich sehr ungeplant mit meinem Sohn ins Krankenhaus und vergaß meinen Aufbau abzugeben. Mist, und dann doch gut; So konnten Andre und ich uns darauf einigen, unsere Front aufzulösen und ggf. noch ins restliche Geschehen der Partie einzugreifen. Nun suchte ich die Abstimmung mit Julian in Russland. Mit etwas Verwirrung rund um München, erst habe ich Kurt und dann Frank unterstützt, habe ich es dann geschafft Deutschland aus dem Spiel zu nehmen. Als Fazit muss ich sagen, dass ich Frankreich wie normalerweise Deutschland gespielt habe. Es ist immer dafür zu sorgen, dass die direkten Nachbarn sich im Streit befinden und man selbst langsam und stetig dazugewinnen kann. Sorry an Daniel und Kurt, dass ihr Opfer meiner Strategie geworden seid. Andre, sehr stabil – wahrscheinlich zu stabil gespielt. Du hättest dich wahrscheinlich irgendwann gegen Frank oder gegen mich entscheiden müssen. Frank, ich hatte den Eindruck, dass du nur aktiv wurdest wenn es nötig war und dich nicht darum gekümmert hast, selbst das Spiel zu lenken. Dies hat es mir einfach gemacht, das Spiel aus Frankreich zu lenken. Julian, etwas mehr Ruhe täte deinem Spiel gut. Du warst ein klasse Bündnispartner, wenn man keine gemeinsame Grenze mit dir hatte. Dieses Feedback ist einseitig aus meiner Sicht und wenn ihr es falsch findet, dann könnt ihr es getrost vergessen. Ich werde mich nicht darum streiten, okay? J Ich freue mich schon auf das nächste Spiel mit euch!

03.11.2015, 21:48 Uhr, Verfasser: Schweiz



60 | SL-InfoDie DM-Leitung und auch ich würden sich natürlich über Kommentare zur extrem spannenden Finalpartie freuen!

Also ran an die Tasten!

Grüße

02.11.2015, 19:14 Uhr, Verfasser: Schweiz



59 | EndeHallo zusammen,

der Kapitulationsvertrag ist angenommen.

Damit ist Markus der Gewinner der 10. Offenen Deutschen eMail-Diplomacy-Meisterschaft 2014/15.

Allerherzlichste Glückwünsche von meiner Seite.

Der geteilte 2. Platz geht an André und Frank. Auch hier Glückwünsche!

den 4. Platz belegt Julian, den 5. Kurt und der geteilte 6. Platz geht an Oliver und Daniel!

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer der Finalpartie!

Viele Grüße
Steffen

01.11.2015, 16:56 Uhr, Verfasser: Schweiz



58 | SL-InfoMoin zusammen,

es ist folgender Kapitulationsvertrag eingegangen:

1. Markus - 12 VZ
2. André + Frank - 9 VZ
4. Julian - 3 VZ
5. Kurt - 1 VZ

Damit wäre Markus der Gewinner der 10. Offenen Deutschen eMail-Diplomacy-Meisterschaft 2014/15.

Antworten bitte geheim bis zum nächsten ZAT an mich. Enthaltung gilt als Ablehnung, die Zustimmung muss einstimmig sein.

Grüße
Steffen

29.10.2015, 18:12 Uhr, Verfasser: Schweiz

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