DM826 - 2. Vorrunde DM - beendet !

Partie beendet am 18.08.2008, Draw zwischen Italien und Frankreich
Spielleitung: Christian Lankenau
 

Zürcher Allgemeine Tageblatt
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19 | F1902Worte des Herausgebers und der Redaktion der "Züricher" an unsere verehrte Leserschaft:

Liebe Leserinnen und Leser!

Wir verstehen uns als "Züricher" als ein unabhängiges freigeistiges Blatt deutscher Zunge, das sich international einer wachsenden Beliebtheit erfreut, gerade auch, weil wir zeitnah durch unser Netzwerk unabhängiger und neutraler Journalistinnen und Journalisten von den Krisenregionen dieser Welt berichten. Wir verrichten unseren täglichen Dienst für den unabhängigen Journalismus und die freie Berichterstattung hier aus der Schweiz eben ohne Zensur, ohne ökonomische Abhängigkeiten und ohne Einflußnahme der europäischen Großmächte. Dieser Prämisse redaktioneller Arbeit, die ja leider nicht selbstverständlich ist in dieser unserer Zeit und die darüberhinaus in etlichen absolutistischen Staaten gerne unter Verweis auf dubiose Strafrechtsparagraphen wie "Hochverrat", "Beleidigung von Militär und Nation" oder schlicht Vorzensur journalistisch tätigen Kolleginnen und Kollegen systematisch verunmöglicht wird, fühlen wir uns verpflichtet, denn eine Zeitung soll immer auch zur Willensbildung und zur Aufklärung beitragen. Um auch aus "geschlossenen Gesellschaften" authentisch berichten zu können, haben wir es uns zur Regel gemacht, auch Berichte aus dortigen progressiven Blättern oder von investigativen Kolleginnen und Kollegen zu übernehmen und (meist erstmalig als Übersetzung in deutscher Sprache) zu veröffentlichen. Wie das konkret aussieht, konnten Sie, verehrte Leserinnen und Leser, nicht zuletzt in unserer Berichterstattung der letzten Wochen beobachten: Wir haben aus erster Hand über die Tierseuche in Triest berichtet und über die Todesursachen von Kaiser Carsten I. Desweiteren haben wir immer wieder Lageberichte aus allen Teilen Europas und darüberhinaus gegeben.
Dies alles ist nur möglich durch absolute Neutralität und gründliche Recherchearbeit unserer Redaktion.

Wir haben vor kurzen begonnen, die neuen technischen Mittel zu nutzen, um die Meinung unserer Leserinnen und Leser einzuholen. Dazu haben wir das neuartige TED-System benutzt, das gerade aus der Entwicklungsphase eines kleinen US-amerikanischen Konzerns namens "Apfel Corp." stammt. In den USA wurde dieses System schon mehrfach erfolgreich eingesetzt, so u.a. bei den Vorwahlen der Republikanischen Partei in Florida und Texas, bei den Leserwahlen der Miss April [offenbar eine Kleinstadt in Georgia, aber das konnten wir nicht genau ermitteln] in der Zeitschrift "Playboy" und nicht zuletzt bei der staatlichen Abstimmung des Department for Guns and Firewater im Staate Alaska über die Aufhebung der Prohibition (die übrigens mit 92% für die Freunde des Alkohols ausging). Daher waren wir guten Mutes, dieses System der Leserbefragung auch bei uns einzusetzen.

Leider haben wir bei der Auswertung gesehen, daß dies in Europa scheinbar noch nicht umsetzbar ist. Zum einen haben wir hier mehrere hundert Briefe von Leserinnen und Lesern erhalten, die selber keinen Zugang zu Telegraphenstationen haben. Ein Fakt, der uns hier in der Redaktion leider viel Mehrarbeit verschafft hat.
Der zweite, aber wichtigere Punkt ist, daß offenbar das Medium Telegraph relativ anfällig ist für Fremdeinwirkungen Dritter. Aus Rußland erreichte uns die Meldung, daß offenbar durch deutsche Truppen die Telegraphenleitungen um Warschau, St. Petersburg und Moskau gekappt wurden, um diese Abstimmung entsprechend zu beeinflussen. Außerdem haben wir überprozentual viele telegraphierte Antworten aus Österreich (und für Österreich) erhalten - ein Fakt, der alleine noch nicht skeptisch machen muß. Daß aber fast 80% der Telegraphennachrichten aus Österreich mit der Kennung des dortigen Obersten Militärrates (OMR) versehen waren, läßt durchaus auf zielgerichtete Beeinflussung unserer Abstimmung durch dortige Kreise vermuten.

Daher haben wir nach langer Beratschlagung in unserer Redaktion beschlossen, keine Auswertung dieser TED-Umfrage vorzulegen und fürderhin auch keine weiteren Umfragen dieser Art durchzuführen.

Die tausende Telegraphennachrichten und Briefe zeigen uns aber, daß wir wirklich in allen Teilen Europas aufmerksam gelesen werden und unseren Nachrichten auch eine hohe Glaubwürdigkeit zugesprochen wird.

In diesem Sinne verbleiben wir (mit dem herkömmlichen Medium des bedruckten Papiers) dankbarst für Ihr Vertrauen in unser Blatt!

Herausgeber der "Züricher"
Redaktion der "Züricher"

24.04.2008, 15:10 Uhr



18 | F1902Zürich. Ganz Europa übermittelt dem Deutschen Kaiser beste Genesungswünsche! Dem schließt sich die Redaktion aus vollem Herzen an. Die Ergebnisse der TED-Umfrage werden aus organisatorischen Gründen erst nach der Ruhezeit des Deutschen Kaisers veröffentlicht.

Die Redaktion

21.04.2008, 13:08 Uhr



17 | F1902Zürich. Soeben erreicht uns eine Depesche aus dem Deutschen Reich. Den Kaiser hat es dahingeschlagen und es ist ihm ärtzlicherseits äußerste Bettruhe verordnet worden. Weiterhin besteht absolutes Besuchs- und Redeverbot, so dass es ihm derzeit nicht möglich ist, auf Nachrichten aus anderen Herrscherhäusern zu antworten. Dies möge bitte berücksichtigt werden. Wir halten die Leserschaft über weitere Ereignisse auf dem Laufenden.

Die Redaktion.

21.04.2008, 13:02 Uhr



16 | F1902Unsere TED-Wochen-Umfrage in der "Züricher":

"Welche Nation wird aus dem Kriege auf dem europäischen Kontinent als Sieger hervorgehen?"

Bitte wählen Sie eine der 5 Optionen aus:
A) England
B) Frankreich
C) Rußland
D) Österreich-Ungarn
E) Keine dieser Nationen

Unser TED (Telegraphischer Empirischer Dateneingang) ist von heute 19:00 bis Samstag 14:00 freigeschaltet. Die Ergebnisse werden dann in unserer Sonntagsausgabe bekanntgegeben.

16.04.2008, 18:51 Uhr



15 | F1902Beitrag aus der Wochenzeitung "Sportwelt":

Deutschland vor dem Aus?

Kein fulminanter Auftakt in dieser Partie, den die deutsche Mannschaft da hingelegt hat. Die stets angepriesene Konterstärke des deutschen Teams hat sich in diesem Turnier bisher nicht bemerkbar gemacht. Und dabei hatte es in der Vorrunde dieser Fußballeuropameisterschaft in Spanien so gut ausgeschaut für das deutsche Traumteam. Woran es gerade hapert und ob Deutschland noch die Puste hat, endlich einmal durchzustarten, fragten wir den deutschen Nationaltrainer Sepp Obermayer.

Sportwelt: Herr Obermayer, wenn wir uns den bisherigen Partieverlauf ansehen, ist es ja schon ein wenig erschreckend, wie schlecht die deutsche Mannschaft derzeit aufgestellt ist. Sind das technische oder konditionale Probleme, die diese Mannschaft plagen?

Sepp Obermayer: Ich weiß gar nicht, warum immer an unserer Mannschaft derart herumgemeckert werden muß. Zuerst wird die Mannschaft von der Presse in den blauweißen Himmel gelobt und dann fällt dieselbe Presse wie die Aasgeier über sie her, wenn es mal irgendwo hapert. Ich bin das langsam leid. Klar ist die Kondition etwas angeschlagen, gerade rechtsaußen sind wir ja viel gelaufen, natürlich spiegelt sich das irgendwann auch im Spiel wieder. Aber was soll an der Technik falsch sein? Das Spiel läuft und wir sind weiterhin am Ball.

SW: Um es mal auf den Punkt zu bringen: Das linke Flügelspiel sah ja nicht sehr berauschend aus. Da hat die Mannschaft viel Raum gelassen und ist doch sehr dem Druck des Gegners ausgeliefert gewesen. Ich hatte den Eindruck, Deutschland hat bisher mehr reagiert als agiert. Können Sie da den Frust der eigenen Fans verstehen?

SO: Immer dieser Defätismus! Das deutsche Team steht durchweg kompakt. Wir hatten nie vor, über die linken Flügel zu spielen, wir spielen nur durch die Mitte und über Rechtsaußen - das war schon immer so und wird auch weiter unsere Maxime sein. Wir spielen hier schließlich nicht Heute-so-morgen-so oder Hau-den-Lukas! Kurzpaßspiel und Verläßlichkeit - ich wüßte nicht, warum wir von diesem Erfolgsrezept abweichen sollten.

SW: Aber hat das deutsche Team dafür genügend Kondition? Andere Mannschaften scheinen da besser mit ihren Kräften zu haushalten.

SO: Wer sich die Lunge aus dem Leib läuft, wird am Ende nichts gewonnen haben. Das Spiel hat schließlich 90 Minuten und der Ball ist rund. Da läßt sich also noch einiges drehen in dieser Partie. Eher ist beim Ball die Luft raus als bei unserer Mannschaft!

SW: Andere Teams sind aber deutlich besser ins Turnier gestartet. Z.B. die französische Equipe, die bisher ein sauberes klassisches Spiel hingelegt hat. Oder auch die Azurri, die sehr effektiv über die Flanke gekommen sind und auch mal lange Pässe in den gegnerischen Raum spielen. Muß sich die deutsche Mannschaft da nicht Fragen, wo es intern hakt?

SO: So ein Schmarrn! Bei uns hakt nichts! Schauen Sie doch mal nach Österreich oder Rußland, wie dort das erste Spiel versemmelt wurde. Österreich war der erfahrenen und laufstarken italienischen Mannschaft überhaupt nicht gewachsen und ist fulminant untergegangen. Deswegen haben die ja auch den Trainer wechseln müssen in einem laufenden Turnier. Und die russische Mannschaft hat sich total verrannt. Da hat es mit der Taktik gar nicht gepaßt. Gegen einen underdog wie die Türkei derart abgemeiert zu werden. Kein Wunder, daß der russische Trainer jetzt alles in den Defensivbereich setzen muß.

SW: Herr Obermayer, ich habe den Eindruck, Sie weichen meinen Fragen aus. Es scheint so, als wollten Sie die Defizite der Deutschlandelf hier völlig ausblenden oder gar schönreden! Jetzt aber mal Tacheles: Wie kommt die deutsche Elf wieder aus dem Formtief?

SO: Was denn für ein Formtief? Was Sie immer erzählen! Wir stehen wie eine Eins und werden auch in den kommenden Partien unseren Mann stehen. Sie und die anderen Schreiberlinge wollen doch hier nur Unruhe machen und unsere Mannschaft runterschreiben.

SW: Herr Obermayer, daran ist mir und meinen Sportreporterkollegen sicher nicht gelegen. Aber eine kritische Reflexion im Team wird doch auch von den Fans auf der Straße erwartet. Aber da kommt von Ihrer Seite bisher nichts...

SO: Soll ich Ihnen mal was sagen, junger Freund? Unsere Buben trainieren hier wie verrückt und die sind hochmotiviert - und das liegt nicht nur an der frühmorgendlichen Nutella-Stulle! Wir haben uns als Team die Spielweise Frankreichs und Englands z.B. ganz genau angesehen. Die spielen wirklich taktisch durchdachten und sauberen Fußball. Da gibt es Gemeinsamkeiten zu unserem Spiel, aber natürlich auch Spielformen, die wir für überhaupt nicht sinnvoll halten, weil das zu viel Ego-Drippling ist und viel zu wenig Mannschaftsspiel. Aber, das lassen Sie mich auch sagen: Wir lernen auch in dieser Partie immer wieder dazu und stellen uns auf die anderen Mannschaften ein.

SW: Wird es denn personelle Konsequenzen geben im deutschen Team? Ändert sich was an der Standardaufstellung?

SO: Das müssen wir in aller Ruhe mal prüfen. Klar ist, daß wir weiter unser Spiel über Rechtsaußen machen werden. Dort steht mit Lothar Eichhorn ein schneller Mann, der auch mal für den ein oder anderen guten Torschuß zu haben ist. Unser Spiel auf der Linken wird sicher durch Kontinuität und Verläßlichkeit geprägt sein und sich auf die Spielweise der anderen Mannschaft taktisch einstellen.

SW: Und wie stehen Sie persönlich zu dieser neuen britischen Spieltechnik, die kick-and-rush genannt wird?

SO: Ich habe großen Respekt für den englischen Fußball. Die haben den Fußball schließlich als Spiel erst kultiviert und dann auch nach Deutschland gebracht. Aber diese neue Spielweise finde ich relativ ungelenk. Ich bin mehr fürs Mannschaftsspiel, kurze Pässe, wo sich die Spieler gegenseitig Vorlagen geben. Es täte dem englischen Fußball sicher gut, auf diese bewährte Grundlage zurückzukehren.

SW: Und Frankreichs Spiel - wenn wir schon dabei sind - wie schätzen Sie das derzeit ein?

SO: Dazu will ich mich hier nicht äußern. Da ist in der letzten Zeit so viel Schmarrn geschrieben worden. Ich denke, da muß man einfach noch mal ganz neu draufschauen und sollte die Stereotypen da lassen, wo sie hingehören - in der Mottenkiste.

SW: Noch eine abschließende Frage zur Bundesliga. München steht ja gerade ziemlich unter Beschuß. Wird das dieses Jahr nichts mehr mit dem Meistertitel?

SO: Werden Sie mal nicht ausfallend, Sie Saupreuß! Ihr schreibts euch ja sowieso euern Schmarrn zusammen wie's euch paßt. Krutzitoifi! Ihr werdets euch noch wundern, wie München dieses Jahr aufspielt. Der Meistertitel bleibt in Bayern - wo er auch hingehört!

SW: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg im laufenden Turnier.

16.04.2008, 18:42 Uhr

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