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  |   | 83 | EoG - Teil 2 | Bemerkungen zum Spielverlauf
Als Neuling bei diplomacy schien mir Frankreich zunächst eine der klareren und damit einfacheren Ausgangssituationen zu haben. Deshalb meine Priorität für dieses Land.
Nach dem Angebot Italiens einer dauerhaften DMZ im Süden und dem Zusammengehen Italiens mit ÖU schien war mir klar, mein Glück im Westen zu suchen. Dass dann ausgerechnet Deutschland mich zum Überfall auf England mit einem raschen "Präventivschlag" ermunterte war für mich wohl das sprichwörtliche Anfängerglück.
Schon der bounce in Burgund war ein vorbereitender Angriffszug, denn er ließ die deutsch-französischen Absichten im Unklaren und ermöglichte meinen Zug nach Belgien, dessen Einnahme und VZ ich dringend für den Angriff brauchte, wollte ich Deutschland gegenüber nicht vollkommen schutzlos dastehen für die Dauer des Unternehmens.
Mit England wurden Einflusszonen verabredet: Norwegen + Schweden + Holland an England; Spanien, Portugal und Belgien an Frankreich sowie dauerhafte Entmilitarisierung des Ärmelkanals. Alles sah für England nach dem F1901 ganz friedlich aus, der Kanal DMZ, D + F im Clinch in Burgund, schöne Perspektiven in naher Zukunft. Dabei war alles glatter Betrug und hinterhältig wie d'Sau. Aber ist das nicht diplomacy?!
Schon vor dem ersten Zug konnte ich mir also dank der geführten Verhandlungen Gedanken über die Angriffsführung machen und so entstand die Idee des Zuges der Flotte im
H1901: F Mao - Eng.
Aus einigen Vorläuferpartien kannte ich den Zug in den Kanal bereits im Frühjahr 1901. Das ist zwar schon unangenehm für England, wenn es nicht damit gerechnet hat, aber es kann recht gut eine wirkungsvolle Verteidigung organisieren und Frankreich zu einem zähen Ringen zwingen, was die Chancen auf einen Deutschen Überfall auf Frankreich in der Zwischenzeit deutlich erhöht.
Ein Zug in den Kanal aber erst im Herbst zusammen mit der - wenn auch nur zeitweisen - Besetzung Belgiens eröffnet den tödlichen Konvoi einer französichen Armee aufs englische Festland bereits im F1902.
Mein Glück war, dass England den Braten nicht roch. So konnte ich im H1901 den zweiten bounce verabreden, diesmal zwischen D + E in Holland. England fand Gefallen an der Hemmung des Deutschen und konnte mit meinem Versprechen einer Unterstützung aus Belgien im kommenden F1902 gewonnen werden. Deutschland versprach ich das gleiche und zusätzlich die spätere Überlassung Belgiens.
Nach dem bounce in Holland mit dem Deutschen bekam England nur einen Aufbau im Herbst, und in Unkenntnis der französischen Pläne nahm er diesen ausgerechnet als Flotte(!) in Edinburg(!) vor und hatte seine Armee nach Norwegen bugsiert, wo sie als seine beste Deffensiveinheit zur Inselverteidigung ausfiel: Bingo! Glück muss der Mensch haben. Damit waren alle Voraussetzungen für einen raschen und erfolgreichen Überfall gegeben.
Gegen den Konvoi nach Wales war England nun machtlos. Noch größeres Glück hatte ich dann, als der Brite, wohl noch unter Schock stehend, weder seine Armee aus Norwegen zurückbeorderte, noch mit seiner neuen Flotte in Richtung Liverpool schipperte. Die Folge war die Besetzung Liverpools im H1902 und das war glaube ich bereits der knockout für ihn, von dem er sich selbst bei bestem Spiel ohne fremde Hilfe nicht mehr erholen konnte.
Und wer sollte schon helfen? Russland stand selbst unter Druck, Deutschland war die Ausschaltung der englischen Seemacht nach wie vor hochwillkommen, und Frankreich hielt seine Zusage der Überlassung Belgiens an Deutschland ein. So what?
Deutschland konnte ich im H1902 nach einigem Murren den bounce, dieses Mal in Belgien, schmackhaft machen, denn ich brauchte sowohl eine Flotte in Brest zur Sicherung der Transportflotte im Kanal als auch eine weitere Expeditionsttruppe zum raschen Ausschalten Englands. Nachdem diese letzte Hürde genommen war, konnte ich dem Deutschen nun endlich im Herbst 1903 Belgien überlassen, was zu diesem Zeitpunkt ungefährlich war, denn für den inzwischen geschwächten Engländer konnte ich nun auf die Sicherungsflotte in Brest verzichten und hatte mit dem rechtzeitigen Heranführen der iberischen Armee die eigene Landesverteidigung soweit gestärkt, dass ein Überfall des Deutschen wenig erfolgversprechend und bei hohem Ansehensverlust insgesamt sehr unattraktiv für ihn geworden war.
Das Verschrotten der englischen Flotte in Yorkshire F1904 war dann mit etwas Risiko verbunden, aber das Risiko, dass der Brite F Nth – Eng zieht und die Flotte in Yor halten lässt, erschien mir minimal. Jedenfalls war dadurch der Weg zur Inseleinnahme freigeräumt. Mehr Glück hingegen war die Überlassung der Nordsee durch die deutsche Kriegsflotte im Herbst 1905, die ich dem Deutschen nur schmackhaft gemacht hatte mit der Idee, sie gegen den Russen in der Ostsee einzusetzen über Hol-Kiel-Bal.
Nun kam der Führungswechsel bei meinem bis dahin engsten und besten Bündnispartner Deutschland, und Russland hatte inzwischen auch eine neue, wie sich zeigen sollte: hartnäckigere Führung erhalten. Gelegenheit also, im H1904 Zwischenbilanz zu ziehen:
Frankreich war zur Vormacht im Westen mit 8 VZ geworden, allerdings mit nur geringem Vorsprung auf die anderen Mittelmächte Russland – 7 VZ -, Deutschland und ÖU mit je 6 VZ. Es hatte bis auf den ausgeschiedenen Engländer niemand belogen, war also vertrauenswürdig, und hatte sich durch die Rückgabe Belgiens als guter Bündnisspieler erwiesen. Ein französischer Alleingang stand also weder rein zahlenmäßig noch durch sein Spielverhalten zu befürchten.
Ö-U und Italien hatten sich im Osten verbissen mit wenig Fortschritt, der Türke kämpfte ums nackte Überleben. Hier war keine schnelle Veränderung zu erwarten.
Russland hatte für Unruhe gesorgt mit seinem Einfall nach Böhmen und legte mir nahe, besser jetzt als gleich gemeinsam Deutschland in die Zange zu nehmen. Was also tun?
Ein Angriff auf Deutschland hätte mein Ansehen in den Keller sacken lassen, ohne entscheidenden Vorteil zu erzielen, weil dann nämlich Russland stärker profitiert hätte und unbezwingbar geworden wäre.
Umgekehrt hätte ein Angriff auf Russland mit Deutschlands Hilfe zwar der Reputation weniger geschadet, aber es hätte auch viel weniger zu gewinnen gegeben. Ein Deutschland mit 9 oder 10 VZ und guten Expansionschancen nach Osten hätte mich womöglich abgehängt oder schlimmeres.
Da kam nun wieder Glück ins Spiel.
Deutschland signalisierte, im Vertrauen auf die bislang gezeigte Bündnistreue alles was es hatte nach Osten zu werfen und lieferte sich mit dem Zaren eine Presseschlacht, die den Eindruck auf mich machte, vorsichtig ausgedrückt, die beiden könnten nicht gut miteinander. Das brachte mich auf eine neue Idee und der Rest der Partie ist schnell erzählt.
Anstatt nun die harte Nuss Deutschland in der Mitte zu umgehen und wie geplant ab H1905 im Mittelmeer und im Hohen Norden aktiv zu werden, zog ich im F1905 so, dass ich alle Möglichkeiten für Aktionen sowohl im Süden, im Norden als auch in der Mitte offen hielt. Deutschland entblößte tatsächlich den Westen vollständig, und ich landete den Coup, der mir letztlich den Alleinsieg eintrug: vor dem Herbstzug 1905 erklärte ich Deutschland, gemeinsam Russland anzugreifen, Russland das gleiche viceversa. Beide wussten also jeweils von mir, dass ich einen von beiden verraten würde, doch ihr gegenseitiges Misstrauen war so groß, dass ich irgendwelche Zweifel an meinen Absichten immer mit dem Hinweis auf die Unglaubwürdigkeit des anderen zerstreuen konnte. Was sie schließlich nicht wussten und kaum annehmen würden: dass ich beide zugleich angreife! Dazu hatten sie mir einzeln zwar rundenlang geraten, konnten aber nicht damit rechnen, dass es gleichzeitig geschieht.
Entscheidend für meinen Entschluss zum Synchronangriff war weniger das blinde deutsche Vertrauen als vielmehr die Unverträglichkeit der beiden Streithähne D + R, die sie an einer wirkungsvollen gemeinsamen Verteidigung hindern sollte, worauf ich spekulierte.
Das Kalkül ging dann auch im Herbst 1906 auf. Dänemark und Schweden wären zusammen nur sicher zu halten und damit ein Eindringen in die Ostsee zu verhindern gewesen, wenn D + R sehr eng kooperiert und wenn D es R unter Umständen gestattet hätte, das deutsche VZ in Schweden zu übernehmen. In der Beschränkung aber auf die je eigene Landesverteidigung musste der Deutsche seine Kräfte überdehnen, was den aus meiner Sicht entscheidenden Durchbruch in Dänemark zwar mit etwas Glück, aber nicht unwahrscheinlicherweise ermöglichte.
Demgegenüber erscheint mir das Eingreifen ÖUs zu meinen Gunsten nicht entscheidend gewesen zu sein. Es hat vielleicht nur das Ende der Partie beschleunigt. Das über die ganze Partie gepflegte und gute Verhältnis zu ÖU ließ es einfach im H1906 naheliegen, dass der Kaiser in Wien mit meinem Zutun endlich einmal ein paar alte Rechnungen begleichen konnte. Den Partieverlauf als Ganzen hätte er wahrscheinlich ohnehin nicht mehr wenden können. Wie hätten denn seine Armeen in den Kampf gegen Frankreich eingreifen können, ohne dass ihm der Zar in den Rücken gefallen wäre? So zahlte sich auch hier das angesammelte Misstrauen zwischen ÖU + R zu meinen Gunsten aus. Dass damit die Rettung des Türken und die Verschrottung der italienischen Flotte gelang, war dann das Tüpfelchen auf dem i. Spätestens jetzt war wohl klar, dass die Partie entschieden war.
Ich hoffe, niemand mit dieser Betrachtung unrecht zu tun. Mir bot es ein immenses Vergnügen, diese Partie zu spielen. Wahrscheinlich hatte ich das sprichwörtliche Anfängerglück. Vielleicht bieten meine Überlegungen die ein oder andere Anregung für die Mitspieler und könne den Spielspaß steigern helfen,
Clemens Leathley
12.12.2010, 12:46 Uhr, Verfasser: Frankreich |
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82 | EoG-Komm. | S T E I E R M A R K E R A N Z E I G E R
Hey Leute,
Es war absolut cool mit euch zu spielen, am Ende war allerdings alles ein wenig durcheinander, daran hatte ich auch ein wenig Schuld.
1. Mein USA- Aufenthalt:
Ich möchte mich bei allen entschuldigen und bedanken, dass ihr mich trotzdem mehr oder weniger vorbehaltslos wieder in die Partie mit aufgenommen habt!
Danke hier an Jannick für die aufmunternden Worte, du hast das nicht im Ernst hier bloß zum ersten Mal gemacht? ;-) War echt ne reife Leistung! Auswertung immer prompt, nur eine Fehlauswertung, lief echt reibungslos! Besonders geeignet warst du auch als "Babysitter" mit den Anfängern wie mir, du hast genau das richtige Maß zwischen Strenge und Nachsicht gefunden!
2. Der Sieger:
Clemens, es war interessant mit dir zu spielen, ich konnte mich glücklich schätzen, dich nicht als Nachbar gehabt zu haben, die Kooperation Frankreich - Österreich war sonst denke ich recht fruchtbar, auch in deinem Sinne! Dickes Lob an deine Zuverlässigkeit, Mails kamen immer zurück, mitunter schon nach wenigen Stunden! Beeindruckt war und bin ich ja von deinem schnellen Sieg über den Engländer, nicht jeder schafft das so enorm schnell, gerade wegen der Insellage! Du hast die gesamte Partie über absolut keinen Fehler gemacht meiner Meiung nach, gespielt wie ein Profi war das!Auf Wiedersehen in neuen Partien!
3. Die Nachbarn:
Italien:
Sebastian, falls du das ließt, vielen Dank für eine tolle Partie, der Verrat an dir war einfach notwendig um einen 6er Draw abzuwehren! Du bist ein 1a Teamplayer, jedoch solltest du ein wenig misstrauischer werden, auch die Kommunikation mit dir war durch unregelmäßige Antworten leider ein wenig erschwert!
Torsten, du standest einfach in einer blöden Situation, ich habe grundsätzliche Probleme mit Massendraws, ich musste dich einfach hintergehen, ungeachtet der Folgen!
Türkei:
Philip, danke für deine Hilfe im Anfangsspiel und für das Vertrauen im Endspiel! Mit dir hätte ich gerne mehr erreicht!
Deutschland:
Ersatzspieler ist immer schwer, du hast dich jedoch perfekt eingegliedert, wäre nicht durch Marcos Fall ein solch enormes Machtvakuum Im Norden entstanden hätten wir beide noch viel erreichen können! Besonders hervorzuheben ist ja deine Treue, aber wenn du keinen solchen Partner hast stehst du da auf verlorenem Posten!
Russland:
Als ich deinen Namen in der Datenbank fand Lothar, musste ich ja erstmal schlucken. So viel Erfahrung wie du haben wenige! Dementsprechen war dein Einstieg in die Partie auch eher defensiv und abwartend, damit hatte ich jedoch ein Problem, da ich als aufstrebender Österreicher einen Verbündeten brauchte, um schnell den Türken fertig zu machen und dann Richtung Solo-Sieg zu schauen.
Das war der Hauptgrund, warum ich später eher abgeneigt war etwas mit dir zu machen und warum ich den eigentlich unsinnigen Stab gemacht habe. Du warst jedoch der einizige der die Partie richtig durchblickt hat, Respekt, hättest du mich gegen den Türken unterstützt hätte das ein F-R-Ö 3er Draw werden können! Hätte hätte Fahrradkette, auf Wiedersehen in späteren Partien, bis demnächst im AM 44 ZAT!
In Memoriam de Marce!
Gruß
Felix
11.12.2010, 18:21 Uhr, Verfasser: Österreich-Ungarn |
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81 | EoG | Hallo zusammen!
The winner takes it all - das soll meine Devise nicht sein.
Bedanken will ich mich zunächst beim Spielleiter. Er hat die vielen Ausfälle und eine überlange Sommerpause gemanagt und von Anfang an mit schwungvollen Artikeln im ZAT auch mich zu der ein oder anderen Zeitungsente ermuntert. Wer erinnert sich noch an den "Poststreik in Italien" oder "Griechenlandkrise auf ihrem Höhepunkt?"?
Ich darf mich bei allen Mitspielern bedanken und Ihnen versichern, wie sehr ich es schätze, dass sie mit ihrem Einsatz ein solches Spielvergnügen ermöglicht haben: Vielen Dank!
Denen ich in den Rücken gefallen bin, kann ich nur zurufen:
"You can't make an omelette without breaking eggs."
Ich erwarte, von Ihnen bei nächster Gelegenheit in die Pfanne gehauen zu werden.
Freundliche Grüße
Clemens Leathley11.12.2010, 18:13 Uhr, Verfasser: Frankreich |
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80 | EoG-Komm. | Verehrte Mitstreiter,
hochverehrter Spielleiter,
zunächst möchte ich mich bei dir, Jannick, bedanken für die prompte und freundlich Spielleitung. Ich muss dich auch deshalb hochachten, weil du da durchsteigst, wo ich mherfach auf den 37 Seiten aufgeben musste: bei der Speilleiteranleitung "dippy für dummies". Christian meint ja, dass das kinderleicht sei; ich finde, du musst eher ein Schlauie sein, dass du das schaffst.
Jetzt zum Spiel: Erst 1903 bin ich dazugestoßen als Ersatzspieler. Meine schlichte "Strategie" war, mir einen auszusuchen, der vernünftig und freundlich spricht und mit dem zusammen einen Zweierdraw anzustreben. Clemens verfolgte leider in der finalen Zielstellung eine andere Idee, einen nützlichen Idioten bis kurz vorm Ziel freundlich ruhig zu stellen.
So wie das Spiel gelaufen ist, muss ich dir, Clemens, gratulieren, dass du den Spielsinn von Ludomaniac perfekt umgesetzt hast.
Bedanken muss ich mich bei dir, Lothar. du hast mich von 1904 an auf das zu schnelle Wachstum von Clemens warnend hingewiesen und von französischen Soloträumen geunkt. Dir wären so sorglose Züge wie meine nicht unterlaufen.
Mit euch anderen in england, Italien und dem Osmanischen Reich hatte ich weniger zu tun. Ich freue mich, mit euch zusammen ein über weite Strecken fröhliches und schwungvolles Spiel gehabt zu haben. Mögen wir uns bald in anderen Spielen wieder treffen.
Ulrich, der nützliche .....
p.s.: Jannick, du siehst, dass man im EoG sehr offen sein kann, ohne zu beleidigen ;-)11.12.2010, 17:35 Uhr, Verfasser: Deutsches Reich |
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79 | H1908 | Ich der Sultan vom osmanischem Reich, möchte mich für die sehr intressante Parie bedanken, die doch ihre Hoch und Tiefpunkte hatte.
ich freue mich auf ein baldiges zusammenspiel in anderen Partien!
Philip11.12.2010, 15:22 Uhr, Verfasser: Osmanisches Reich, geä. 11.12.2010, 15:54 Uhr |
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